Thermische Kühlung auf Eis gelegt

Der Markt für Kühldecken und Balkenkühlung in Europa wird seine rasante Talfahrt im Zuge der Coronakrise auch 2021 sogar beschleunigen und weitere 12,5% des Marktvolumens einbüßen. Damit wird das Marktvolumen bis Ende des nächsten Jahres in den untersuchten Märkten (Frankreich, Deutschland, Schweiz, Polen, Niederlande) insgesamt um mehr als 83 Mio. Euro seit Ausbruch der Pandemie zurückgehen.

2020 wird der Rückgang bei Kühldecken und Balkenkühlung noch moderate 4,5% betragen. Im Bereich der Kühldecken ist Deutschland mit einem Anteil von 31,8% der größte Markt vor Frankreich mit 21% bereits gefolgt von der Schweiz mit 16,5%, die im Verhältnis zur Bevölkerung das größte Marktvolumen für Kühldecken erzielt. Insgesamt verzeichnet der Markt für Kühldecken in Europa ein Volumen von 434,5 Mio. Euro. Das Balkenkühlungssegment ist im Vergleich dazu klein und umfasst ein Gesamtvolumen von rund 73 Mio. Euro. Interessant dabei ist, dass in diesem Produktsegment Polen mit einem Umsatz von mehr als 30 Mio. Euro ein mehr als doppelt so hohes Marktvolumen aufweist als Deutschland und Frankreich. Rund 70 Prozent der Umsätze bei Kühldecken und im Balkenkühlsegment werden im Bereich des Neubaus erzielt, wobei die Bürogebäude mit jeweils mehr als die Hälfte (54 respektive 61 Prozent) die größten Abnehmer darstellen, mit Ausnahme von Polen, wo die Industrie der größte Kunde ist.

Markt noch nicht voll entwickelt

Rund ein Drittel des globalen Energieverbrauchs von nichterneuerbarer Energie werden Gebäuden zugerechnet. Nicht nur der gesellschaftliche Trend, sondern auch die legislativen Maßnahmen der EU stimulierten vor allem in Europa die Nachfrage nach energieeffizienten Kühlungsmethoden für Gebäude und führten zumindest teilweise zu einer Substitution der energiefressenden Klimaanlagen und zu stabilen Steigerungsraten für alternative Kühlsysteme in Europa in den letzten Jahren. Die thermische Kühlung ist ein wichtiger Baustein, um das Ziel von fast klimaneutralen Gebäuden zu erreichen. Damit kann man nicht nur Energiekosten einsparen, sondern auch Wartungskosten senken und die Lebensspanne der Geräte erhöhen, erklärt Julia Tarasenko, Autorin der Studie. Trotz dieser Vorteile scheint der Markt noch lange nicht ausgereift zu sein: „Es gibt noch immer ein geringes Bewusstsein von der Industrie, innovative Kühlprodukte kundenfreundlich zu gestalten, d.h. diese einfach und sicher zu installieren und zu verwenden“, so Tarasenko. Die größten Player am europäischen Markt sind u.a. Lindner, Interalu, Swegon, Barcol Air, Trox, Zehnder, Flaktgroup, Aquatherm und Emco.

05/11/2020

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