Der globale Markt für Glasmaschinen betrug 2017 rund 3,1 Mrd. Euro und wird bis 2020 auf 3,5 Mrd. Euro anwachsen. Insgesamt stieg der Markt im vergangenen Jahr weltweit um 2,0%. Aufgrund der niedrigen Arbeitskosten sind vor allem Osteuropa, Indien, Asien und Lateinamerika die Märkte mit dem größten Wachstum.
China bleibt der wichtigste Markt für Glas weltweit mit einem Marktvolumen von 723,9 Millionen Euro bzw. einen Anteil von 23,4%. Jedoch zeigt sich auch ein signifikanter Rückgang des Wachstums, was für andere Märkte wie Nordamerika und Europa neue Möglichkeiten eröffnet. Der Markt für Glasmaschinen in China soll bis 2020 jährlich um 2,4 in Menge und um 3,7% in Wert steigen. Die chinesische Glasindustrie ist fast ausschließlich vom Export abhängig. Ein weiteres Problem liegt darin, dass die chinesische Regierung diesem Industriezweig, im Gegensatz zu den europäischen Regierungen kaum Aufmerksamkeit schenkt. Aber auch die Effizienz könnte am globalen Markt zum Problem werden: „China muss seine Produktivität steigern“, so Ernst Rumpeltes, Autor der Studie. „Dies könnte möglich werden, in dem man das Ressourcenpotential ausschöpft, das derzeit in Unternehmen wandert, die Verluste schreiben“.
Osteuropa gewinnt an Dynamik
Während der Marktanteil Chinas bis 2020 konstant bleiben wird, wird sich der Marktanteil Europas erhöhen, so die Prognosen von Interconnection. Der Wachstumsmotor ist dabei Osteuropa. Während in Westeuropa die verkauften Glasmaschinen den Zweck haben, die alten zu ersetzen, werden in Osteuropa ständig neue Produktionsstätten eröffnet. 2017 stieg das Marktvolumen in dieser Region um 4,6%. Bis 2020 soll diese Region jährlich gar um 5,0% wachsen. Zentral- und Südeuropa sowie Frankreich und Benelux stagnierten im vergangenen Jahr mit Wachstumsraten von 1,2%, 1,9% und 2,4%. Obwohl die Glasimporte aus Asien noch immer sehr hoch sind, hat die europäische Produktion im Vergleich zu China Vorteile in den Bereichen Qualität, Produktivität und Umweltfreundlichkeit.
USA profitiert vom Protektionismus
In den USA könnte die Glasindustrie von der protektionistischen Politik Donald Trumps und den damit einhergehenden sinkenden Importen profitieren. Bis 2020 wird von Interconnection ein durchschnittliches Wachstum pro Jahr von 4,3% prognostiziert. Flachglas zeigt dabei das größte Potential mit einem voraussichtlichen Wachstum von 5,5%, aufgrund von Modernisierung und Entwicklung in die Infrastruktur. Mit einem Volumen von 214,3 Mio. Euro ist der Glasmaschinenmarkt in Lateinamerika noch immer sehr unterentwickelt. Jedoch wird die Glasmaschinenindustrie in dieser Region jährlich 5,1% in den nächsten drei Jahren zulegen.
Flachglas dominiert
Fast in allen Teilen der Welt ist die Flachglas-Produktion führend. Vor allem im asiatischen Bereich ist Flachglas die dominierende Produktgattung. In China liegt der Marktanteil von Flachglas bei 58% in Japan gar bei 68,2%. Auch in Indien macht der Flachglasanteil noch immer über 50% aus. Etwas anders liegt die Verteilung in den übrigen Märkten. In Europa ist zwar Flachglas die Nummer Eins mit 38,6%, jedoch knapp gefolgt von Containerglas. In Nordamerika ist Containerglas gar Marktführer noch vor Flachglas. Global wird der Anteil von Flachglas weiter zunehmen. Liegt dieser derzeit bei 49,6%, wird Flachglas bis 2020 die 50%-Marke überschreiten.
Marktkonzentration stabil
Die Marktkonzentration im Bezug auf Wert wird geringer. Die Top-Ten-Unternehmen haben gemeinsam einen Marktanteil von 42,8%. Die Top-Drei-Unternehmen liegen bei 18,5%. Anders ist die Situation, wenn man die Absatzmenge heranzieht. Hier zeigen sich deutlichere Konzentrationstendenzen. Die Top-Ten-Unternehmen liegen hier bei einem Anteil von 40,5%.
19/06/2018
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