Der europäische Markt für Matratzen hatte während der Pandemie stark gelitten. 2021 konnte aber wieder ein Wachstum von 7,0% erzielt werden. 2022 soll dann wieder das Vorkrisenniveau übertroffen werden, wie eine neue Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Gerade der Zusammenbruch des Tourismus und damit verbunden der Rückgang im Hotelgeschäft und die Produktionsunterbrechungen aufgrund des Lockdowns haben den Absatz von Matratzen 2020 stark gedämpft. Immerhin macht die Hotellerie insgesamt rund ein Viertel des Matratzengeschäftes aus rund 70% des Geschäftes wird durch im Wohnbereich getätigt. Der Wiederaufstieg der Branche wird nun über das Jahr 2021 hinaus anhalten. Die analysierten Länder zeigten jedoch sehr unterschiedliche Marktbedingungen. So zeigt z.B. die Penetration von Box Spring Betten in Großbritannien, wo dieses Bettensegment dominiert, dass das Wachstum der Federkernmatratzen schon an seine Grenzen stößt.

Türkei größtes Wachstumspotential

Insgesamt sind die drei größten Märkte für Matratzen Deutschland und Türkei mit einem Absatzvolumen von 7,2 Mio. Einheiten und Frankreich mit 5,1 Mio. Einheiten. Bei den Umsätzen zeigt sich ein etwas anderes Bild. Zwar führt auch hier Deutschland die Rangliste mit 1,5 Mrd. Euro an, Zweiter ist Frankreich mit knapp 1,3 Mrd. Euro vor den nordischen Ländern mit rund 1,1 Mrd. Euro. Die Länder mit dem größten Wachstumspotential sind die Türkei mit einer jährlichen Wachstumsrate in Menge von 6,6% bis 2025, vor Frankreich und Italien mit 5% und Spanien mit 4,7%.

Preisspirale dreht sich

Allgemein haben sich die Preise im letzten Jahr um 9,5% erhöht und auch für 2022 sind ähnliche Preissprünge zu erwarten. Diese Preissprünge begründen sich nicht allein auf die Inflation, sondern auch auf den starken Trend in Richtung Premium-Produkte. Das gilt vor allem für Länder wie Polen, Rumänien und Tschechien.

Federkernmatratzen am populärsten

Generell sind Federkernmatratzen die populärste Matratzenart in den untersuchten Ländern. Insgesamt werden mehr als die Hälfte (52,6%) von diesem Produkttyp abgesetzt. Der Federkerntyp ist beliebt nicht nur weil er in jeder Preiskategorie von Budget bis zum Premiumprodukt angeboten wird, sondern auch weil er leicht recyclebar ist. Die Schaumstoffmatratzen haben einen Marktanteil von 30,8% vor Latex mit 12,7%. Jedoch zeigen sich auch starke Unterschiede in den einzelnen Ländern. Schaumstoffmatratzen haben in der DACH-Region einen Anteil von 60,4%, während Federkernmatratzen in der Türkei einen Anteil von fast 80% einnehmen. Die wichtigsten Player am europäischen Markt sind in alphabetischer Reihenfolge u.a. Auping, Coco-Mat, Eminflex, Emma, Eurocomfort Group, Frankenstolz, Hilding Anders, Hülsta, Pikolin Grupo, Ravensburger, Tempur.

Der Markt für Matratzen in der DACH-Region legte 2021 um 22,6% wertmäßig gegenüber dem Jahr zu und konnte damit die coronakrisenbedingten Verluste von 2020 mehr als wettmachen. Auch der Absatz wurde um 12,1% gesteigert, und lag damit wieder über dem Vor-Corona-Niveau, wie eine Studie von Interconnection Consulting zeigt.

Österreich mit größten Wachstumspotential

2020 sank der Absatz der Branche aufgrund von Lockdowns und Reisebeschränkungen um fast 10%. Die Reisebeschränkungen trafen vor allem die Hotelbranche, die immerhin rund 22% des Matratzenmarktes ausmacht. Der Wohnbereich ist mit 69,5% jedoch das wichtigste Absatzsegment. Nach dem starken Aufschwung 2021 wird sich das Wachstum in diesem Jahr in der DACH-Region etwas verlangsamen und etwa 3,5% betragen. Der deutsche Matratzenmarkt weist ein Volumen von ungefähr 1,5 Mrd. Euro auf. Die Schweiz liegt mit 276 Mio. Euro vor Österreich mit 217 Mio. Euro. Österreich ist das Land mit dem stärksten Wachstumspotential. Mit einer prognostizierten jährlichen Wachstumsrate von 3,8% bis 2025 liegt Österreich vor der Schweiz (2,1%) und Deutschland mit 1,6%. Ein Grund für das stärkere Wachstum Österreichs ist der geringe Anteil im Bereich der Box Spring Betten, die ein Hauptsubstitut für Matratzen darstellen.

Schaumstoff dominiert

Der starke Anstieg der Umsätze erklärt sich nicht nur durch Absatzsteigerungen, sondern auch aufgrund steigender Preise. So stiegen die Preise in der DACH-Region 2021 um durchschnittlich 8,6% und auch in Zukunft werden die Preise weiter zulegen. Insgesamt lag die Anzahl der verkauften Matratzen in der DACH-Region 2021 bei 9,5 Mio. Stück und damit um rund 1 Million höher als noch 2020. In Deutschland wurden dabei 7,2 Mio. Stück verkauft, in der Schweiz waren es 1,2 Mio. und in Österreich 1,1 Mio. Stück. Während in den meisten anderen Regionen Europas die Federkernmatratze vorherrschend ist, dominiert in der DACH-Region die Schaumstoffmatratze, mit einem Anteil von rund 60%. Erst danach kommen die Federkernmatratzen mit einem Anteil von 29%. Einige der wichtigsten Anbieter in der DACH-Region in alphabetischer Ordnung sind: Auping, Coco-Mat, Emma, Eurocomfort Group, Frankenstolz, Hilding Anders, Hulsta, Pikolin Grupo, Ravensburger, Recticel, Scarlett, Tropico.